Auch in der Kinderbehandlung hat die Wurzelbehandlung ihren Platz. Wenn Kinderzähne eine tiefe Karies aufweisen, hat der Behandler zumeist nur eine einzige Chance, um den Milchzahn am Leben zu erhalten. Eine ausgefallene Füllung oder auch nur eine undichte Füllung endet bei Milchzähnen meist in einer Entzündung des Zahnnervs. Dann bleibt nur, den Zahn zu ziehen oder eine Wurzelbehandlung zu versuchen.
Ein frühzeitiger Zahnverlust führt oft zu einem Engstand der eigenen Zähne und aufwändigen kieferothopädischen Korrekturen. Deshalb ist es sinnvoll, auch bei Milchzähnen eine Wurzelbehandlung durchführen zu lassen, wenn Ihr Kind eine solche doch etwas langwierigere Behandlung mitmacht. Schmerzfreiheit ist bei Kindern natürlich unbedingte Voraussetzung bei einer Behandlung.
Bei Milchzähnen gibt es nicht "die eine erfolgversprechende Vorgehensweise". Ihr Zahnarzt wird das Wurzelfüllmaterial wählen, mit dem er am meisten Erfolg hat. Auch bei Kindern sollte die Behandlung unter Röntgenbildkontrolle erfolgen. Da gerade bei Kindern Röntgenbilder so selten wie möglich angefertigt werden sollten, sind zur Bestimmung der Wurzellänge elektrometrische Verfahren wertvoll, auch wenn sie von gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden.
Zähne offen zu lassen, um sie noch eine Weile zu erhalten, ist nur für wenige Monate während des Zahnwechsels möglich, um den Behandlungsaufwand einer Wurzelbehandlung zu vermeiden oder Wenn das Kind die Behandlung verweigert. Wenn der Platz für den bleibenden Zahn für längere Zeit offen gehalten werden soll, sind Lückenhalter die bessere Alternative.